Was sind "außergewöhnliche Belastungen" im Einsatz?

Die Tätigkeit im Einsatzwesen ist mit vielerlei Stressquellen verbunden. Einsatzkräfte sind es gewohnt, angesichts von Gefahr und Leid kompetent und verantwortungsvoll zu handeln. Manchmal jedoch sind sie mit Situationen konfrontiert, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen. Ereignisse, die für Einsatzkräfte besonders belastend sein können, sind z.B.:

  • Tod oder Verletzung eines Kindes
  • Mehrere Verletzte oder Tote
  • Persönlich bekannte Verletzte oder Tote
  • Tod oder Verletzung eines Kameraden
  • Eigene körperliche Verletzung oder Lebensgefahr
  • Unerwartete Situationen, unzutreffendes Meldebild
  • Nicht helfen zu können

Welche unterstützenden Maßnahmen zur Bewältigung gibt es?

Um den Belastungen durch extreme Einsätze entgegen zu wirken und körperlichen und seelischen Erkrankungen vorzubeugen, wurde eine Reihe von Unterstützungsprogrammen für Einsatzkräfte entwickelt.
Unterschieden werden dabei:

  1. Maßnahmen, die in Form von Weiterbildung oder Trainings Einsätzkräfte darauf vorbereiten, den individuellen Stress vor, während und nach Einsätzen zu verringern (Primäre Prävention).
  2. Maßnahmen, die nach belastenden Einsätzen durchgeführt werden, um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren (Sekundäre Prävention). Die derzeit bekannteste und weit verbreitete Einsatznachsorgemethode ist das so genannte Debriefing (z. B. Critical Incident Stress Debriefing - CISD).
  3. Maßnahmen für Einsatzkräfte, die nach außergewöhnlich belastenden Einsätzen chronische seelische oder körperliche Beschwerden entwickelt haben (Tertiäre Prävention), z. B. Beratung, Coaching und Psychotherapie.

 

 

Übersteigt ein Ereignis die momentane Verarbeitungskapazität und werden dabei starke Angst, Entsetzen oder Hilflosigkeit erlebt, kann es für die betroffene Person zu einem traumatischen Erlebnis werden. Traumatische Ereignisse sind in der Regel also außergewöhnliche und besonders schlimme Ereignisse, die mit stärkeren körperlichen und seelischen Reaktionen einhergehen, als der "ganz normale" Stress im beruflichen oder privaten Alltag. Bleiben diese traumatischen Ereignisse unbewältigt, kann dies zu ernsthaften Erkrankungen führen.

 

 

 

Sowohl Beratungskollegen (manchmal "Peers" genannt) als auch psychosoziale Fachkräfte (z.B. Ärzte, Psychologen und Seelsorger) müssen entsprechend geschult und erfahren sein, wenn sie unterstützende Maßnahmen zur Bewältigung von belastenden Einsätzen anbieten.

 
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